Moony's komisches 'Buch'
in Geschichten & Gedichte 12.06.2011 19:32von Moonshine • Reciprocate Soul | 144 Beiträge
Also ich hab noch keinen Namen und es tut mir leid das noch Rechtschreibfehler da sind und keine Absätze ... das macht das lesen ein wenig schwer :]
Lyno lief gelassen den Flur zu seinen Gemächern entlang und erfreute sich an den Wandmalereien, die undefinierbare und doch wundervolle Bilder abgaben. Obwohl er sie schon fast auswendig kannte, entdeckte er immer wieder neue Einzelheiten, die zum Ganzen beitrugen. Auf den ersten Blick schien es nur ein wirres Muster zu sein, doch auf den Zweiten bildeten sich Gestalten auf der Wand ab. Sie waren, oft ineinander verschlungen und in blutige Kämpfe verwickelt, abgebildet
Lyno atmete tief ein und versuchte seine aufkeimende Langeweile zu unterdrücken. Nie hatte er etwas andres als die festen, steinigen Mauern des Palastes gesehen.
Es war zu gefährlich, hatte sein Vater immer gesagt und Lyno musste ihm damit zustimmen. Der Junge wollte keinen Ungeheuern entgegentreten und schon gar nicht mit ihnen kämpfen, wie einer der Ritter die auf dem Hof des Palastes rasteten.
Etwas unsicher schaute er auf den kleinen rundlichen Bauch, der ihn beim Gehen ein wenig behinderte und strich darüber. Sein Vater meinte es immer gut mit ihm, doch langsam wurde ihm bewusst dass er schleunigst abnehmen sollte, wenn aus ihm einmal etwas werden sollte. Traurig stieß er die Tür auf und strich dabei über die einzelnen Goldverzierungen. Immer dasselbe. Dachte er sich und betrat den fast leeren Raum.
Es gab keine Schränke und keine Lampen, nur ein großes Bett und ein riesiges Fenster in das das Sonnenlicht schien. Es wurde nur zum schlafen eingerichtet und Lyno sollte bei Sonnenuntergang in seinem Bett liegen, also war kein Licht nötig.
Er ließ sich auf das einzige Möbelstück fallen und schaute zur Decke hinauf. Manchmal fühlt es sich so an als wäre ich ein Gefangener in einem Verließ, nur schöner. Mutlos richtete sich Lyno wieder auf und machte sich gerade daran sein Gewand auszuziehen um es gegen ein andres zu tauschen, als es laut an der Tür klopfte. Der Junge hob den Kopf langsam an und ging zur Tür um sie zu öffnen, doch der Diener, der geklopft hatte war schneller. Er öffnete sie und schaute zu Lyno, der wie angewurzelt dastand und sich vor Schreck nicht bewegte.
>>Oh entschuldigt Herr. <<, stammelte er als Erklärung vor sich hin. >> Euer Vater wünscht euch nochmals zu sprechen. <<
Lynos Starre ließ nach und er schaute ihn gelangweilt und fast ein wenig enttäuscht an. >> Na gut. Ich werde ihn aufsuchen und mit ihm reden. << antwortete er und ließ den Diener an Ort und Stelle stehen, um den Gang zurück zu laufen, den er vor kurzem erst gekommen war.
Desto näher er dem Thronsaal kam, desto prunkvoller und verzierter wurde es. Die Wände waren bemalt worden und wiesen keine einzige blanke Stelle auf. Lyno war auch diesen Flur schon etliche Male entlanggeeilt, entweder auf der Suche nach einer Beschäftigung oder auf Anweisung seines Vaters.
Er erreichte das große Tor das mindestens fünf Schritt hoch sein musste und ließ seinen Blick darüber schweifen. Es war nicht hoch für eine andere Festung im Norden, aber das größte Tor in diesem Palast.
Die Wächter mit Vollrüstung und langen Speeren in der Hand schauten ihn kurz prüfend an und öffneten dann die Torflügel. Ein warmes Licht aus den Deckenleuchtern strahlte ihm entgegen und hüllte ihn ungewollt ein. Der Geruch vieler Kräuter stieg ihm in die Nase und in den Mund, ließ ihn husten und röcheln. Doch so schnell der Gestank gekommen war, verschwand er auch wieder. Verwundert schaute er sich um und sah den Thron aus Marmor zehn Schritt von ihm entfernt auf einem Podest stehen. Zu ihm führten wenige Stufen, die vom vielen Benutzen abgetragen waren. Lynos Blick viel auf die Fenster. Jemand hatte die Vorhänge weit zurückgezogen und ihn so vor dem ersticken bewahrt. Von seinem Vater jedoch war nichts zu sehen. Vorsichtig schritt er den von Steinsäulen gesäumten Weg entlang und schaute sich die –wie in anderen Räumen auch-dekorierte Wand an. Sie wies Goldplatten und silbrige Linien auf. Der Thronsaal war der einzige Ort an dem Lyno sehr selten in seinem Leben war. Sein Vater erlaubte das Betreten nur auf seine Aufforderung und die gab es nicht so oft. Der Junge begegnete ihm sehr selten außerhalb des Saals und dann pflegte er es nicht mit Lyno zu reden. In letzter Zeit aber sah er ihn aber garnichtmehr die Gänge entlanglaufen und es war auch das erste Mal seit langen das er von ihm zu sich bestellt worden war. Die Tür hinter dem Thron flog auf und ein Mann mit weißem kurzem Haar und einer goldenen Krone auf dem Kopf betrat den Raum. Lyno ging vor den Stufen auf die Knie und senkte das Haupt. Der König wollte nicht auf dieses Ritual verzichten, nicht einmal bei seinem eigenen Sohn. Der Junge betrachtete den weißen Stein unter sich auf dem Boden und strich mit der Hand darüber. Er konnte kleine Risse spüren, die das Alter verrieten. >>Mein Sohn, du fragst dich nun bestimmt warum ich dich rufen ließ. << Sagte sein Vater gebieterisch, ließ Lyno aber noch nicht aufstehen. >>Ich habe dich rufen lassen, weil ich dir etwas mitzuteilen habe. Etwas wichtiges was dein Leben verändert<< Der König setzte sich auf den Thron und richtete seine braunen Augen auf den dicken Jungen. >>Du wirst in den Drachenorden eintreten und deine Prüfung bestehen, denn ich habe noch vieles mit dir vor. << Er rutschte auf dem Stuhl herum und stand dann mit einem Stöhnen auf. >> Steh auf mein Sohn! Heute ist ein besonderer Tag für dich. Schon morgen wirst du losreisen und ich hoffe aus dir wird etwas, was man sich ansehen kann. << Lyno konnte seinen Ohren nicht trauen und schaute entsetzt zu dem alten König. >> Aber Vater! Ich kann das nicht. Ich bin viel zu schwach und…<< Sein Blick viel auf einen menschengroßen Schatten an der Wand, sah aber keinen Körper dazu. >>Vater da…. << Der Mann drehte sich um und schaute ihn wütend an >>wenn ich dir etwas befehle dann hast du zu folgen. Ich werde wissen was das Beste für dich ist. Du bist noch zu jung um zu entscheiden und nun… Geh und pack schon mal deine Sachen. Verrate niemandem was du vorhast und wohin du gehen willst. Es ist geheim! Keiner darf es erfahren hast du das verstanden? << Lyno setzte nochmals zu einer Erwiderung an, sah aber das es nichts nützen würde, ihn noch wütender zu machen. Er erhob sich nun ganz und drehte den Kopf um den Schatte genauer unter Augenschein zu nehmen, doch er war verschwunden. Hoffentlich habe ich mich getäuscht und da war nichts. Doch sicher war er sich nun nichtmehr. Hatte sie jemand belauscht? Er wusste es nicht und so verließ er wieder den Saal und machte sich auf dem selben Weg, den er auch gekommen war zu seinem Zimmer auf. Wütend trat er gegen die Tür und fluchte laut. Lyno hielt sich den Fuß der schmerzhalft pochte und stolperte auf einem Bein in sein Gemach. Stöhnend ließ er sich auf das Bett fallen und versuchte sich klarzumachen, dass die Entscheidung seines Vaters die richtige war. Doch so sehr er auch nachdachte, er konnte die Stimme in seinem Hinterkopf nicht abstellen, die ihm in sekundenabständen weißmachte, dass er viel zu faul war, um ausgebildet zu werden. Leise klopfte es an der Tür und ein Diener betrat schüchtern den Raum. Lyno schaute ihn fragend an und wunderte sich gleichzeitig warum ihm das Gesicht so unbekannt vorkam. Ein neuer Diener? Fragte er sich verwundert. Da er die Entscheidungen seines Vaters aber immer zu spät bekam konnte es schon möglich sein, dass ein neuer Sklave ohne sein Wissen eingestellt wurde. Lyno musterte ihn und fragte dann als er nichts sagte >> Was willst du hier? << Der Gast schlug sich gegen die Stirn und hinterließ einen roten Fleck. >> Es tut mir leid Hoheit<< Er verbeugte sich schnell >>Ich habe Geräusche gehört und dachte… aber was wollte denn euer Vater von euch? Ich habe euch zu ihm gehen sehen. << Lyno starrte ihn argwöhnisch an >>Wieso willst du das wissen? << Vorsichtig ging er einen Schritt zurück und drückte sich mit den Beinen an das Bett >> Was willst du? << Der fremde lachte und verbeugte sich kurz >> Ich bin ein Diener! Sieht man das denn nicht? Und meine Frage wurde aus reiner Neugierde gestellt. Da ich aber sehe dass ihr nicht darüber reden wollt werde ich wieder gehen und euch in Ruhe lassen, aber erschreckt euch nicht wenn ein Diener zu euch gerannt kommt und euch etwas mitteilen muss…<<E drehte sich um und verließ den spärlich eingerichteten Raum. Die Tür wurde zugeschlagen und Ruhe kehrte in das Schlafzimmer des Jungen ein. Lyno starrte immer noch auf die Stelle wo der Diener gestanden hatte. Oder war es kein Diener? Lyno war sich da nicht mehr so sicher und wollte der Sache noch vor Sonnenuntergang nachgehen. Endlich konnte er seinen Blick lösen und lief auf die Tür zu. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren und ein Satz wiederholte sich immer wieder in seinem Kopf… Erschrecke dich nicht wenn ein Diener zu dir gerannt kommt und euch etwas mitteilen muss. Sollte der Satz eine Drohung sein? Lyno wusste es nicht. Er schlich sich durch die Tür in den Flur und hielt nach Dienern Ausschau. Nichts. Erleichtert schlug er den Weg zu den Gemächern seines Vaters ein um ihn nach dem Fremden zu fragen. Die Sonne schob sich langsam hinter die Berge im Norden und ließ die Wiesen und Felder um die Burg rötlich schimmern.
>> Vater sein ihr hier? << fragte Lyno ungeduldig und hob die Hand um gegen das verzierte Holz zu klopfen, doch bevor seine Hand es berühren konnte, schwang die Tür nach innen auf und der König trat heraus. >>Vater! Ich muss mit euch reden! <<setzte er an, doch sein Vater schenkte ihm keinen einzigen Blick und lief einfach an ihm vorbei. Er wirkte gehetzt und ungepflegt und Lyno wurde bewusst das er ihn noch nie so gesehen hatte! Verwundert drehte sich der Junge um und lief ihm hinterher >>Jetzt wartet doch Vater! Es ist sehr wichtig und für mich von Bedeutung! Bitte bleibt stehen! << beschwerte er sich, doch der König hob nur die Hand und ließ ihn somit wissen das er nicht gewillt war mit ihm zu sprechen. Lyno kam das sehr merkwürdig vor, denn seit seiner Geburt war sein Vater immer für ihn da gewesen. Eine Mutter hatte er ja nicht. Sie starb angeblich bei seiner Geburt, wie ihm der König immer erzählt hatte. Sein Vater redete fast nie über sie was Lyno verwunderte, aber dem Schmerz zuschob. Für das hier gab es aber keine Erklärung! Lyno rannte nun schon fast und geriet ins Schwitzen. Die einzelnen Schweißperlen liefen ihm über die Stirn und verklebten seine Haare. Wie er es hasste! Ein Grund mehr keinen Sport zu machen! Lyno rannte zwar nicht einmal eine Minute, doch es kam ihm so vor als liefe er schon eine Meile oder mehr. Der König wurde nicht langsamer und zeigte auch kein Mitleid gegenüber seinem Sohn. >> Vater! << Der König drehte sich nun doch um, lief aber gleichzeitig weiter >>Ich kann nicht! Ich…<< Er stolperte über den Saum seines Umhangs und fiel der Länge nach auf den Marmorboden des Ganges. Lyno ging sofort neben ihm in die Knie und berührte ihn an der Schulter. Der Schock lähmte ihn ein wenig und so wusste er nicht was er machen sollte. >>Vater? << fragte Lyno ängstlich und drückte seinen Arm. Der König stöhnte leise, schaffte es aber nicht sich aufzurichten. Lyno wollte ihn umdrehen doch etwas warmes umspielte seine Knie. Erschrocken schaute er an sich herunter und starrte auf seine blutige Hose! >>Was…? << Flüsterte er verwundert und vergewisserte sich, dass dieses Blut nicht von ihm stammte. Kurze Zeit später wurde ihm dann kläglich bewusst, dass es somit von seinem Vater stammen musste! Lynos Hände fingen an zu zittern und er drehte den König vorsichtig auf den Rücken. Was er sah ließ ihn frösteln. In der Brust seines Vaters steckte ein schwarzer Pfeil! Er war abgebrochen und steckte noch halb in der Brust. Lyno schaute auf und meinte noch einen schwarzen Umhang zu sehen, der gerade um die Ecke verschwand. Seine Augen füllten sich mit Tränen und er sah alles nur noch verschwommen. Nahm nichts mehr um sich herum wahr…Nur die starren Augen seines Vaters aus denen das Leben gewichen war. Erinnerungen an sein Leben mit ihm bildeten sich gnadenlos vor seinem inneren Auge und es war ihm nicht möglich sie abzustellen. Alles schien so nahe und schön, so richtig und realistisch. Er stellte sich vor das sich sein Vater gleich wieder bewegte und ihn in die Arme schloss, dass alles nur ein Spaß war und er ihm Angst einjagen wollte. Doch zu seinem Bedauern passierte nichts von seinen Lebhaften Fantasien und er blieb immer noch allein in einem verlassenen Flur. Ganz allein, ohne seinen Vater. Leise Schritte näherten sich von hinten und zwei breite Hände packten ihn an den Schultern und zogen ihn nach oben. Er konnte sich nicht wehren, ließ einfach alles mit sich machen. Leise und gedämpft klang eine tiefe Männerstimme an sein Ohr und kurz darauf wurde er geschüttelt. Lyno konnte ein Männliches Gesicht vor sich ausmachen und schaute es mit halb geschlossenen Augen an. Er wollte Allein sein! Alles vergessen und nichts mehr spüren. Alles sollte verschwinden und ihn zurücklassen! Das verschwommene Gesicht entfernte sich langsam von ihm und er wurde auf den Boden gelegt. Ganz allein. Lyno atmete erleichtert auf und rollte sich zusammen. Der fremde Mann beugte sich aber erneut über ihn und musterte ihn, dann kam ein Schwarzer Schatten auf sein Gesicht zu und Lyno schaute ihn fasziniert an. Eine Sekunde später bekam er einen harten Schlag gegen den Kiefer und ihm wurde schwarz vor Augen.
Und da öffnete er die Augen und erholte sich von einem harten Schlag. Diese Worte waren die ersten die ihm einfielen als er wieder zu Bewusstsein kam. Sein Kopf pochte und in sekundenabständen zuckte ein quälender schmerz durch sein Kinn. >>Bist du wach? << fragte ihn jemand und er hätte sich am liebsten einfach umgedreht und so getan als wäre er immer noch Bewusstlos. Schon wieder diese nervende Stimme! Hörte das denn nie auf? Lyno stöhnte leise und wollte die Augen öffnen doch er sah nur schwarz. Verwundert und schockiert zugleich vergewisserte er sich das seien Augen wirklich offen waren. Ja ganz sicher er hatte sie weit aufgerissen, doch er sah nichts. Habe ich mein Augenlicht verloren? Hastig hob er beide Hände um nach seinem Kopf zu tasten und stellte erleichtert fest, dass er etwas Stoffliges vor den Augen hatte. Nicht gerade beunruhigt fummelte er daran herum und richtete sich dabei auf. Eine Augenbinde hatte noch nie Vorteile gehabt aber seine Fantasie machte alle immer noch schlimmer. War er entführt worden? Was war überhaupt passiert? Wo war er? Diese Fragen spukten ihm durch den Kopf und sein Unterbewusstsein suchte ständig nach den Erinnerungen der letzten Stunden. Er hörte Schritte auf sich zukommen und schreckte aus seinen Gedanken hoch. Ein Mann stand genau vor ihm und riss ihm die Augenbinde vom Kopf >> Steh auf und beweg dich! << befahl er ihm schroff und kniete sich vor ihn. Lyno wusste nicht warum aber der Mann flößte ihm Angst ein und ließ ihn ungewollt aufstehen obwohl er sich eine Sekunde davor noch geschworen hatte nichts zu tun was jemand von ihm verlangte. >>Wer bist du? << fragte Lyno ihn und sein Stolz flammte in ihm auf >>und wieso erlaubst du es dir es so mit einem Prinzen zu reden? << Der Fremde lachte kurz gehässig und richtete sich auf. Er überragte Lyno um mehr als einen Kopf und sein Körper wurde von einem schwarzen Umhang umhüllt. Lynos Bewusstsein suchte nun wieder kläglich nach Erinnerungen und ein Bild eines schwarzen Umhangs der um eine Ecke im Flur des Palastes wehte bildete sich vor seinem inneren Auge. Der Mann wirkte unheimlich und unerreichbar. Alles an ihm wies auf einen Krieger hin, nur der Umhang wollte nicht dazu passen. >>Mein Name ist nicht von Bedeutung und ich rede mit dir so wie ich will! << herrschte er ihn an und Lyno fing ein wenig an zu zittern. Irgendetwas gefiel ihm so gar nicht an dem Fremden, war sich aber auch nicht sicher, was es war. Es könnte der Umhang sein, oder sein halb verdecktes Gesicht. >>Komm jetzt mit. Wir müssen von hier verschwinden, oder willst du kein Prinz mehr sein? <<redete der Fremde gebieterisch weiter und achtete gar nicht auf das zittern. Lyno schaute ihn verwundert an, da er die letzte Frage nicht verstanden hatte. Er öffnete langsam seinen Mund und reine Stirn bekam falten >>Wieso…? << weiter kam er nicht, da hielt der Fremde ihm schon die behandschuhte Hand vor den Mund >> Wer tot ist kann kein Prinz mehr sein. << flüsterte er ihm gehässig ins Ohr und packte ihn dann am Arm und zerrte ihn weiter. Lyno schaute sich um und realisierte, dass er in einer kleinen verdreckten Scheune gelegen hatte. Nein, in so etwas wäre ich ganz sicher nicht freiwillig hineingegangen! Er wurde gnadenlos weitergezerrt und stand kurz darauf auch schon im Freien. Ein ungutes Gefühl packte ihn als er sich umschaute und nichts als freie Ebene um die Scheune ausmachte. Wie bitte war er hier her gekommen?
Der Krieger schleppte ihn unaufhörlich weiter und er konnte sich nicht wehren. Der Mann hielt ihn eisern umklammert und auch der Versuch ihm in die Hand zu beißen scheiterte an den dicken, ledernen Handschuhen. >>Wohin willst du? << traute sich Lyno endlich zu fragen und bekam als Antwort einen eiskalten blick der ihn wieder stumm weiter stolpern ließ. Was wollte er denn von ihm? Diese Frage ging ihm schon seit einer halben Ewigkeit im Kopf herum, doch so sehr er sich anstrengte, ihm wollte kein Grund einfallen. Die Sonne verschwand immer weiter hinter den Bergen und ihm wurde kalt. Lyno war nicht gewohnt nach Sonnenuntergang draußen herum zu laufen und schon gar nicht hinter einem unbekannten Krieger. In Gedanken versunken trottete er weiter und stolperte über jedes kleine Steinchen am Boden. Der Fremde trieb ihn gnadenlos voran und achtete erst recht nicht auf das zerknirschte und verschwitzte Gesicht seines Gefährten. >>Wann..?<< setzte Lyno mit trockener Kehle an, doch der Mann ließ ihn plötzlich los und sein Versuch Kontakt mit ihm aufzunehmen endete in einem leisen Stöhnen. Ein spitzer Stein bohrte sich genau in sein Knie und ließ ihn für kurze Zeit Sternchen vor Augen sehen. >>Musste das sein? << begehrte er auf und drehte sich auf den Rücken. Alles tat ihm weh und ihm wurde noch kälter als es ihm eh schon war. Der Fremde hatte sich auf den Boden gesetzt und schaute ihn gleichgültig an. >>Was will jemand wie ihr von mir? << fragte Lyno und behielt die korrekte anrede bei, wie man es ihm beigebracht hatte. Er erhoffte sich dadurch eine richtige Antwort .Der Krieger wandte nun seinen ganzen Oberkörper zu ihm und senkte den Kopf ein wenig zur Seite. >> Das, was dein Vater von dir wollte<< antwortete er ihm bestimmt und nickte leicht >> Ich werde dich zum Drachenorden bringen, so wie er es wollte bevor er starb. Habe ich recht? << Urplötzlich entstanden Bilder vor Lynos innerem Auge. Grausame Bilder. Er sah seinen Vater vor sich, mit einem schwarzen Pfeil in der Brust und gebrochenen Augen. Lyno nickte traurig als Zustimmung. Nun konnte er sich auch wieder an alles erinnern. An wirklich alles. Er fühlte sich wieder allein und verlassen, alles war so schrecklich! Niedergeschlagen rollte er sich wie ein kleines Kind zusammen, so wie er es schon im Palast getan hatte. Kurz bevor die harte Faust seines Gegenübers ihn getroffen hatte, und schloss die Augen. Er war viel zu müde und bedrückt um über die Worte des Fremden nachzudenken und so kam es ihm nicht einmal komisch vor, dass er von seiner letzten Unterredung mit seinem Vater Bescheid wusste, obwohl doch kein anderer dabei gewesen war und es auch geheim bleiben sollte.
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